Ein Bücherregal für Hannes
von Nora
Seit 2,5 Jahren wohnen wir in unserer neuen, unserer ersten gemeinsamen Wohnung und seitdem wünscht sich Hannes ein Bücherregal. Ich bin kein Fan von Bücherregalen und es war schwer etwas zu finden, das uns beiden gef?llt. Die L?sung war demnach schnell klar: Wir bauen unser Regal selbst. Das Ergebnis ist ein sehr simples und dazu auch noch preiswertes Design.

Ich erz?hle sp?ter noch etwas mehr dazu, warum ich keine Bücherregale mag und es schwer war sich zu einigen, aber jetzt erst einmal zum Bücherregal DIY. Wir haben uns vorab überlegt, was muss das Bücherregal denn k?nnen?
- Welche Bücher (also wie tief muss ein Regalbrett sein)?
- Wieviele Bücher (wie viele Regalbretter und wie lang)?
- Eher kompakt oder luftig (wie gro? der Abstand zwischen den Brettern)?
- Nur Bücher oder auch Deko?

Um ganz sicher zu sein, haben wir dann die Regalbretter mit Tape an die Wand skizziert und es erst einmal auf uns wirken lassen. Au?erdem haben wir alle Bücher auf dem Boden ausgelegt und so sortiert wie sie sp?ter stehen sollen (leider thematisch und nicht farblich, aber dazu sp?ter mehr). So konnten wir sehen, ob es uns optisch gef?llt und welche Gr??e unser Regal haben sollte.


Das tolle ist, dass in Berlin die Baum?rkte im Lockdown Click and Collect anbieten und man ganz entspannt online das Material kaufen kann und dann nur noch abholen braucht. Das funktioniert sogar für den Holzzuschnitt. Für unser Regal haben wir folgendes benutzt und dafür etwa 75 Euro bezahlt:
- 4 Bretter: 125 x 25 cm Fichte aus dem Holzzuschnitt mit 18 mm St?rke
- 12 Winkel: 15 x 10 cm (für schwere Bücher nicht ausreichend)
- 24 Schrauben & Dübel: 5 x 60 mm (für die Wand)
- 24 Schrauben: 12 mm (für die Bretter)
- Schleifpapier + Klotz
- Holz?l
Die Bretter haben wir abgeschliffen und dann farblos ge?lt. Für die Anbringung ben?tigt ihr eine Bohrmaschine, einen Akkuschrauber, eine Wasserwaage, ein Ma?band und einen Bleistift. Wir haben 65 cm vom Boden aus abgemessen und dort das erste Brett angebracht und dann von der Oberkante des angebrachten Bretts immer 40 cm zum n?chsten Brett abgemessen. Der mittlere Winkel ist dabei immer genau mittig und der linke und rechte jeweils xx cm von der Au?enkante angeschraubt.
Wir haben uns zuerst ein „Demo-Brett“ zusammengeschraubt, also an ein Brett die Winkel montiert, und damit die L?cher zum Bohren angezeichnet. Dann haben wir gebohrt, die Winkel an die Wand geschraubt und dann erst die Bretter auf die Winkel gelegt und diese verschraubt.


Ich bin sehr happy mit dem Ergebnis und Hannes erst! Das Projekt tat nicht nur der Beziehung gut, sondern es fühlte sich sehr gut an, mal wieder etwas mit den H?nden zu machen und ein Projekt abzuschlie?en. Au?erdem haben wir in dem Zuge auch unser Wohnzimmer noch etwas umgestellt, sodass es jetzt noch wohnlicher ist.



Zum Abschluss beschreibe ich jetzt noch kurz mein Dilemma mit Bücherregalen. Ich finde sie einfach zu bunt. Und ich brauche auch keine Ausstellung über all das, was ich schon gelesen habe so nach dem Motto: hier ist mein angelesener Intellekt. Und dann ist es auch noch ein Alptraum beim Putzen. Ich finde Bücherregale bei anderen Leuten toll und bin auch ein Fan davon, wenn eine ganze Wand Büchern gewidmet ist. Aber nicht in meiner Wohnung. Vielleicht, wenn ich mal ein gro?es Haus mit viel Platz habe, dann habe ich eine Bibliothek oder eine Leseecke. Aber jetzt fehlt mir einfach der Platz dafür. Aber weil Hannes es sich so sehr gewünscht hat und er dann eines Abends als ich nach Hause kam mit Planungswut auf mich wartete, haben wir dieses Bücherregal entworfen. Das ist ja auch noch so ein Thema. Für die Kosten eines Regals, das nicht aus Pressspanplatten besteht muss man ja auch erst einmal Jahre lang sparen. Darüber hinaus müssen die Bücher in unserem Haushalt thematisch und dürfen nicht nach Farbe und Gr??e sortiert werden. Vor meinen Augen baute sich also ein teures, unordentliches und unruhiges Monstrum zusammen. Am Ende war das total übertrieben und Hannes kam mir mit dem Kompromiss entgegen, die ganz h?sslichen Bücher in Papier einzuschlagen. Happy End.

Und hier noch ein Outtake für alle Freunde des Altbaus:
